Umbauarbeiten eines Industriegebäudes zum Lernwerk als Ort der Begegnung in Bocholt

Auftragseingang

Mitte Mai beauftragte uns SQB - Stadtquartiere Bocholt GmbH im Namen der Stadt Bocholt mit den Rohbauarbeiten im Rahmen des Umbaus eines ehemaligen Textilwerks zu einem Raum für Begegnungen, Bildung und Kultur im neuen kubaai-Kulturquartier in Bocholt.

Die Stadt Bocholt plant im Rahmen des Gesamtprojektes KuBAal das „Lernwerk“ als Zentrum für Begegnungen, Bildung und Kultur in den Räumen des ehemaligen Generalgebäudes der Firma Herding zu entwickeln. Durch ein offenes Haus mit gemeinsam genutzten Flächen soll die Kommunikation vieler Akteure angeregt und gefördert werden, der industriekulturelle Hintergrund des Gebäudes soll dabei zusätzlich inspirierend wirken - die Großzügigkeit und Einzigartigkeit des historischen Gebäudes soll im „Lernwerk“ weiter verfügbar bleiben.

 Visualisierung: Architektur-Contor Müller Schlüter, ACMS Architekten GmbH

Die gestaltprägende Fassaden- und Stützenkonstruktion des Bestandsgebäudes bleibt weitestgehend erhalten. Unqualifizierte An- und Umbauten wurden – mit Ausnahme des zweigeschossigen Anbaus auf der Nordostecke – rückgebaut, so dass der Solitär wieder freisteht. Die historische Westfassade des Herding-Gebäudes bildet die markante Eingangs-Silhouette zur Innenstadt.

Mit einem gezielten, sich aus den Anforderungen des Raumprogramms ergebenen Einschnitt in die historische Bausubstanz werden die notwendigen großflächigen Funktionseinheiten und die Erschließung des Lernwerks hergestellt. In den Einschnitt wird ein „Studio- Kubus“ gesetzt, der mit einer textilbespannten Hülle über dem Haupteingang schwebt und in Kontrast zum massiven Ziegelbau steht. Als neues Element nimmt der Kubus dabei auch Bezug auf die ehemalige Nutzung des Gebäudes als Spinnerei: Die Fassadenbespannung zeigt, was heute mit modernen Textilien möglich ist. Als Raumtragwerk in Stahlverbundkonstruktion, somit mit stützenfreien Ebenen, beinhaltet der Kubus die notwendigen großflächigen Nutzungen, welche im engen Bestandsstützenraster nicht realisiert werden können.

Visualieiserung: Architektur-Contor Müller Schlüter, ACMS Architekten GmbH 

Zu unserem Auftrag zählen alle anstehenden Rohbau- und Rückbauarbeiten an Beton, Stahlbeton und Mauerwerk, weiterhin alle Erdarbeiten im Zusammenhang mit Fundamenten, Grundleitungen und anderen Leitungsgräben. Außerdem sind alle Arbeiten zur Schadstoffsanierung an den PAK-haltigen Dachaufbauten und Gussasphalt-Belägen sowie in kleinem Umfang die Entsorgung von asbesthaltigen Bauteilen vorzunehmen. Im Zuge der Rohbau- und Rückbauarbeiten sind auch die konstruktiv mit dem Rohbau direkt verbundenen Stahlbauarbeiten - sowohl als verbleibenden, wie auch als temporäre Konstruktionen - durch uns zu erbringen. Zu den Gründungsarbeiten gehören auch kleinflächige Baugrundverbesserungen als Injektionen in einem Bodenbereich unter späteren Fundamenten.

Gewerke:

Erdbau, Abbruch, Rückbau, Bodenverbesserung durch Injektion, Grundleitungsbau, Beton- und Stahlbetonarbeiten, Mauerwerksarbeiten, Schadstoffsanierung

Bauzeit:

Die Arbeiten beginnen im Juni 2020 und enden voraussichtlich im Dezember 2020.

Auftragssumme:

Die Auftragssumme beträgt ca. 3,2 Mio € (brutto).