Auftragnehmer für den Bau der Tiefgarage unter dem Lingener Marktplatz war die Lingener Baugesellschaft (kurz LBG), ein Zusammenschluss mehrerer renommierter Lingener Baufirmen, darunter Demann, Hermes, Otten, Lühn und Hofschröer. Die Baukosten betrugen insgesamt 4.400.000 Deutsche Mark.
Die Bauphase begann am 28. März 1979. Im Zuge des Baus wurden 22.000 Kubikmeter Boden ausgehoben, um Platz für die Tiefgarage zu schaffen. Zur Sicherung der angrenzenden Bebauung wurde die Baugrube mit einem Träger-Bohl-Verbau gesichert, der laut Zeitzeugen auf der Baustelle auch als „Lingener Verbau“ bekannt war.
Die Hauptmotivation für den Bau der Tiefgarage war die Aufhebung der bisherigen Nutzung des Marktplatzes als Parkplatz. Dadurch konnte der Lingener Wochenmarkt wieder auf dem Marktplatz stattfinden, und die angrenzenden historischen Straßen konnten zu reinen Fußgängerzonen umgestaltet werden. Dies trug zur Attraktivität des Stadtzentrums bei und förderte den Handel und Tourismus.
Ein bemerkenswertes Detail des Bauprojekts war die Demontage und Einlagerung der Wagenremise der alten Posthalterei, um Platz für die Tiefgarageneinfahrt zu schaffen. Die nummerierten Teile wurden auf dem städtischen Bauhof sicher gelagert, während der Rest des Gebäudes mit Stahlstützen gesichert wurde.
Mit der feierlichen Einweihung durch Oberbürgermeister Hans Klukkert am 14. März 1980 endeten die Bauarbeiten. An der Einweihungsfeier nahmen zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft teil. Die Errichtung der Tiefgarage unter dem Lingener Marktplatz war ein bedeutendes Bauprojekt, das die städtische Infrastruktur maßgeblich verbesserte und die Nutzung des Marktplatzes neu gestaltete.
Fotos: Emslandmuseum, TEAM75 - Lingener Filmamateure e.V.
Lingen (Ems)
03.1979 bis 03.1980
Stadt Lingen (Ems)